In ihrer Funktion als ultrastarkes Gummiband können Faszien Energie speichern und wieder abgeben, sowie als Stoßdämpfer fungieren.
Leise Sprünge
Durch die Federung eines Autos wird die Fahrt auf Kopfsteinpflaster leise und geschmeidig. Damit vergleichbar wären leise Sprünge oder Laufen ohne die elastischen Eigenschaften der Faszien nicht möglich. Wenn wir nun irgendwo hinunter springen, gehen wir in die Knie um den Sprung abzufedern. Wollen wir dabei aber nicht zusammen klappen, brauchen wir dafür natürlich reichlich Muskelkraft. Doch für die Feinheiten, für eine elegante, möglichst lautlose Landung, brauchen wir unsere Stoßdämpfer,.. unsere Faszien.
So lieber Leser, zwei ganz einfache Basisübungen möchte ich dir für dein Sprung-Training vorschlagen. Für die erste Übung schnappe dir einen Besenstil und lege ihn dir vor die Füße. Deine Füße stehen 15-20 cm auseinander. Und nun überspringe ihn, wobei du mit beiden Füßen gleichzeitig abspringst und auch landest. Die zweite Übung ist so simpel wie die Erste. Steige auf einen Stuhl und spring runter. Wenn dir ein Stuhl noch zu hoch erscheint, benutze einfach etwas anderes. Und wenn es nur 10 cm hoch ist. Auch hier lande mit beiden Füßen gleichzeitig. Die Herausforderung dabei ist jetzt, daß man nichts von dir hören darf. Beide Varianten 20-30 mal wiederholen. Und denke daran: Lande wie ein Ninja!
Kraftvolle Sprünge
Um ein Gummiband auf Spannung zu bringen, muss man Kraft bzw. Energie aufwenden. Lässt man das Gummiband los, wird diese Energie wieder abgegeben. Durch eben diese Eigenschaft werden unsere Faszien unerlässlich für sichere, kraftvoll-dynamische Bewegungen. Für einen kraftvollen Sprung, geht man immer erst etwas in die Knie, um sich dann abzustoßen. Durch diese kurze Abwärtsbewegung bringt man die Faszien auf Spannung. Im Moment des Absprungs, wird diese Energie freigegeben und addiert sich mit der Muskelkraft. Es entsteht ein kraftvoller Sprung.
Übungen für dein Sprung-Training sind wieder erdenklich einfach. Stell dich z.B. vor eine Treppe und springe auf die erste, zweite oder gar dritte Stufe. Leicht lassen sich die leisen Sprünge mit den kraftvollen Sprüngen kombinieren. Erhöhe den Besenstil, so daß du kraftvoll drüber springen musst, aber dann natürlich auch leise landen. Oder steige nicht auf den Stuhl, sondern spring drauf, um dann wieder möglichst leise runter zu springen. Kraftvolle Sprünge lassen sich wunderbar in den Alltag integrieren. Wenn du zum Beispiel eine Treppe hochgehst,und dich Stufe für Stufe hoch drückst, macht du Krafttraining. Wenn du dich bei jeder Stufe mit dem unteren Fuß federnd abstößt und, noch besser, jede zweite Stufe nimmst, betreibst du aktive Faszienpflege. Klaro - dein Herz-Kreislauf-System freut sich auch, denn dadurch wird es natürlich auch anstrengender. Aber das kann ja bekanntlich nicht schaden. Tatsächlich ist bei deinem Sprung-Training der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Lass einfach etwas Dynamik in dein Leben. Einzig ist darauf zu achten, dass eine weiche, "fasziale" Landung obligatorisch sein sollte, da durch die Stauchungsimpulse Überlastungen entstehen können. Und für alle Sportler unter meinen Lesern ist natürlich klar, dass ihr statt dem Besenstil den Gartenzaun nehmt und nicht auf, sondern über den Stuhl springt, höhö....
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Karin (Donnerstag, 28 Juni 2018 18:06)
Vielen Dank für diese Hinweise.
Wie schafft man denn eine weiche Landung beim Springen, gerade wenn man untrainiert ist?