Um Deine Faszien-Gesundheit zu erhalten, musst Du aktiv sein, lieber Leser. Und in meinen Blogs habe ich wiederholt und eindeutig erklärt wie effektives Faszientraining aussehen muss. Auch über spezielle Techniken der manuellen Faszientherapie habe ich bereits geschrieben. Eine Frage taucht immer wieder auf: Kann ich mit einer speziellen Ernährung meine Faszien-Gesundheit unterstützen? Genau auf diese Frage möchte ich in diesem Artikel eingehen.
Und sie auch gleich am Anfang beantworten: Nein! Denn wenn Du Dich ausgewogen, vollwertig und mit natürlichen Lebensmitteln ernährst, lieferst Du Deinen Faszien alles, was sie brauchen. Dennoch möchte ich auf 5 Punkte näher eingehen und diese aus der Sicht der Faszienforschung betrachten.
1. Wasser
Zu etwa 75 % besteht das Fasziengewebe aus Wasser. Gesunder Faszienstoffwechsel erfordert permanente Dehydration (Flüssigkeitsabgabe) und Rehydration (Flüssigkeitsaufnahme). Beim Faszientraining oder auch nur beim dynamischen Dehnen kommt es stets zur Dehydration. In der folgenden Rehydration benötigen die Eiweiße und Kohlenhydrate in der Grundsubstanz ausreichend Wasser, um die elastische Stabilität der Faszien zu erhalten oder gar zu verbessern. Wer also zu wenig trinkt, kann seinen Faszien tatsächlich schaden. Stell dir also überall Wasser bereit. Im Auto, am Arbeitsplatz und natürlich umso mehr beim Sport. Deutsches Leitungswasser ist nachweislich von hervorragender Qualität. Und trinke auch einfach mal, wenn du gerade keinen Durst hast.
2. Lysin
Lysin ist eine Aminosäure, also ein Bestandteil von Eiweiß. Lysin ist im Zusammenhang mit Faszien hervorzuheben, da es an einer Vielzahl von Reaktionen bei der Kollagensynthese beteiligt ist. Und kollagene und elastische Fasern sind ja die Bestandteile, die unseren Faszien ihre elastische Stabilität verleihen. Folgende Lebensmittel sind reich an Lysin (Angabe pro 100 g):
Kuhmilch, 260 mg
Weizen Vollkorn Mehl, 380 mg
Hühnerei, 900 mg
Lachs, 1800 mg
Hähnchenbrustfilet, 2000 mg
Im Zusammenhang mit Eiweiß ist es mir noch wichtig, auf die "biologische Wertigkeit" einzugehen. Die "biologische Wertigkeit" ist eine Zahl, die etwas über die Eiweißqualität aussagt. Und wie hochwertig Eiweiß ist, ist abhängig von der Zusammenstellung der einzelnen Eiweißbausteine, also der Aminosäuren. Der Maßstab ist das Hühnerei mit der "biologischen Wertigkeit" 100. Das ist auch die höchste "biologische Wertigkeit" eines einzelnen Lebensmittels. Bohnen haben zum Beispiel 73, Geflügel hat 70, Rindfleisch 83 und Soja 84. Wirklich interessant ist jedoch, dass man durch die Zusammenstellung von Lebensmitteln die "biologische Wertigkeit" signifikant erhöhen kann. Die höchste natürlich erreichbare "biologische Wertigkeit" ist die Zusammenstellung von, tja lieber Leser, was glaubst Du? Es ist das gute alte Bauernfrühstück. Bei der Zusammenstellung von 65% Kartoffeln und 35% Ei erreicht man eine biologische Wertigkeit von 138. Im Folgenden eine Auflistung von den nächst hohen Zusammenstellungen:
60 % Vollei und 40 % Soja = 124
68 % Vollei und 32 % Weizen = 118
36 % Vollei und 64 % Bohnen = 108
75 % Milch und 25 % Weizen = 106
52 % Bohnen und 48 % Mais = 101
3. Kohlenhydrate
Faszien brauchen Kohlenhydrate für Ihre Eiweiß-Kohlenhydrat-Verbindungen. Dadurch können Sie Wasser binden und für die notwendige Gleitfähigkeit sorgen.
Zu Kohlenhydraten halte ich mich kurz. Denn heutzutage, lieber Leser, ist hinlänglich bekannt, dass Vollkornprodukte besser sind als Weißmehl und Zucker zu vermeiden ist.
4. Vitamin C, Vitamin B6 und Silizium
Vitamin C ist entscheidend wichtig für die Kollagensynthese, einem der wichtigsten Bestandteile unserer Faszien. Vitamin C ist besonders reich enthalten in (Angabe pro 100 g):
Schwarze Johannisbeeren = 180 mg
Paprika = 115 mg
Rosenkohl = 110 mg
Broccoli = 95 mg
Erdbeere = 70 mg
Blumenkohl = 65 mg
Apfel = 16 mg
Kartoffeln (gekocht) = 10 mg
Vitamin B6 wird benötigt für den Eiweißstoffwechsel der Reparaturvorgänge im Fasziensystem. Fisch, Geflügel sowie Kartoffeln und Nüsse sind gute B6-Lieferanten. Der Tagesbedarf von 1,5-2 mg wird beispielsweise auch gedeckt durch:
175 g Sojabohnen
200 g Haferflocken
200 g Rinderleber
250 g Vollkorn Reis
Silizium ist durch seine hohe Wasserbindungsfähigkeit entscheidend wichtig für die elastische Stabilität der Faszien. Silizium ist hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Beispielsweise finden wir Silicium in (Angabe pro 100 g):
Hafer = 450 mg
Kartoffeln = 200 mg
Vollkornweizen = 160 mg
Bohnen = 10 mg
5. Spinat, Rosinen und getrocknete Feigen
Diese Lebensmittel haben einen besonders basischen Effekt. Denn auch eine zu saure Ernährung wirkt sich negativ auf Faszien aus. Wie sauer oder basisch ein Lebensmittel ist, wird beschrieben im PRAL-Wert, Potential Renal Acid Load, bzw. der potentiellen Säurebelastung der Niere. Obst und Gemüse sind durchgängig basisch. Besonders hervorzuheben sind Spinat, Rosinen und getrocknete Feigen. Getreide, Milchprodukte, Fleisch, sogar Fisch, doch insbesondere industriell hergestellte Lebensmittel schaffen ein saures Milieu. Man darf aber nicht vergessen, dass die Ernährung nur zum Teil zur Übersäuerung beiträgt. Psychische Belastungen, Stress, Rauchen und übermäßiger Alkoholgenuss - tja, man könnte sagen - machen uns sauer.
Die Quintessenz, lieber Leser, ist einfach zu definieren: Ernähre Dich gesund! Benutze nur frische oder auch frisch tiefgefrorene Lebensmittel. Verwende frische Kräuter. Keine Lebensmittel die vorher verarbeitet wurden. Kein Dosenfutter, keine Tütensuppen und erst recht kein junk food. Mit viel Freude beobachte ich die Entwicklung bei Bio-Produkten. Die Produktpalette wird immer umfangreicher und vor allem werden Bio-Produkte immer günstiger. Das spricht für wachsende Nachfrage. Gerade Biofleisch wird viel gekauft. Die Menschen scheinen zu erkennen, dass das Fleisch von kranken Tieren nicht gesund sein kann. Vielleicht magst Du denken: „Ob das mal wirklich alles Bio ist?“ Tatsächlich glaube ich, dass Bio-Produkte in großen Supermärkten am sichersten sind. Denn große Supermarktketten könnten sich niemals einen Presseskandal leisten, indem sie Bio auszeichnen, was nicht Bio ist. Das wäre Betrug am Kunden und würde das Image nachhaltig und massiv belasten. Ich persönlich kaufe aus tiefster Überzeugung nur Bio.
Doch ob Bio oder nicht, lieber Leser. Kochen macht Spaß. Du kannst jedes Gericht Deinem eigenen Geschmack anpassen. Iss regelmäßig. Nimm Dir zubereitete Snacks in Frischhalteboxen mit. Oder koche
für die Arbeit vor und friere es ein. Ne Mikrowelle gibt es fast überall. Wenn du viel Sport treibst, nimm viel Eiweiß zu Dir. Das klappt auch mit unterschiedlichen Ernährungsformen. Ich bin seit
26 Jahren Vegetarier und hatte nie Probleme. Denn letztendlich kommt es auf eine ausreichende und natürliche Ernährung an. Dein Körper wird es Dir danken. NICHT AUSRUH'N, TUN !!!
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